1st Street Food Festival Rostock
27.06.2017 11:15:50 | von unbekannt | 87 mal gelesen
Essen auf Rädern - nicht nur für Senioren. Immer häufiger gibt es Veranstaltungen, auf denen Food Trucks aus ganz Deutschland zusammenkommen und daraus ein Festival mit Live-Musik machen. So auch das erste Mal in unserer Hafenstadt Rostock. Wir haben die Veranstaltung auf ihre veganen Fähigkeiten getestet.
Ein Festival der Geschmacksnerven. Vom 15. bis 17. April 2017 öffnete der IGA-Park Rostock, für ein kulinarischen Erlebnis, seine Tore. Die steife, nordische Brise lud zwar nicht unbedingt zu Aktivitäten im Freien ein, doch wir konnten uns unmöglich das erste Food Festival in unserer Heimatstadt entgehen lassen. Für drei Euro gewährte man uns Zugang zum IGA-Park. Alle Besucher unter 14 Jahren durften kostenfrei das Schlemmerparadies betreten. Da es recht kühl war und der Wind durch die Kleidung hindurch drang, war es nicht so stark besucht, wie es sich die Veranstalter sicher für eine Premiere gewünscht hätten. Der Weg führte durch den IGA-Park bis hin zu seiner maritimen Kulisse an der Warnow.
Unsere erste Reise führte uns nach Indien, zum Food Truck „Curry it up - Indian Street Food“. Hier wurde zwar nicht rein vegan gekocht, doch die Speisetafel wies eindeutig auf vegane Möglichkeiten hin. Zur Wahl standen Wrap und Reis. Wir entschieden uns für den Wrap aus indischem Naan Brot, gefüllt mit einem Kichererbsen Curry, frischen Tomaten und Zwiebeln, knackigem Salat, Koriander, abgerundet mit einem würzigen Tomaten Chutney. Die Füllung verlieh dem Wrap eine schöne Saftigkeit. Der Koriander gab dem ganzen die besondere asiatische Note. Zu unserer Überraschung waren die beiden Mädels im Truck sehr westlich gekleidet. Kein quietschbunter Sari, kein roter Punkt, der auf der Stirn prunkte, kein auffälliger Schmuck. Ein bisschen Schade, denn so hätte es nicht nur im Mund sondern auch im Kopf eine kleine Reise werden können.
Bei den Worten Food Trucks hatten wir als erstes die Fastfood Klassiker wie Burger und Currywurst im Kopf. Die gab es auch alle paar Meter, natürlich nicht vegan. Oder doch? Ja, auch die veganen und vegetarischen Besucher hatte man bedacht.
Da wir Burger nicht für sehr außergewöhnlich hielten, entschieden wir uns für die Curryvurst vom Veggiemobil.
Bratwurst-Imitate hatten wir schon häufig gekostet. Meist mit demselben Ergebnis - zu fad, zu weich, zu bröckelig. Diese Vurst war konsistenzmäßig gut. Die Soße, nach eigener Rezeptur, war sehr fruchtig dabei nicht sauer und brachte eine gute Portion Currygeschmack mit sich. Alles im Allem eine gelungene Sache. Wir reisten weiter nach Afrika. Eine große, kräftige afrikanische Frau tanzte in Ihrem Zelt zu afrikanischen Klängen. Dort warteten verschiedene Reisgerichte mit Gemüse und unterschiedlichen Soßen auf uns. Wir befanden die Erdnuss-Soße für eine gute Komposition. Für den großen Hunger hätte eine Schale allerdings nicht gereicht.
Wir blieben in Afrika, wurden jedoch präziser. Es ging nach Marokko. Der Werbebanner lockte mit Couscous, dazu karamellisierte Zwiebeln, Kichererbsen, Rosinen, gerösteten Mandeln und Sesam. Den krönenden Abschluss bildete ein frischer Minzzweig. Mal was ganz anderes. Solltet ihr probieren.
Das Mobil von „EiZ“ lockte mit seiner Eis-Zauberei. Für die, die es nicht kennen, hier könnt ihr euer eigenes Eis aus einem Bio-Basis-Eis und Zutaten nach euren Wünschen, wie Obst und Nüsse, kreieren. In der veganen Variante wählt ihr als Basis einfach das Reisdrink-Eis. Wie zuvor erwähnt war es uns zu kalt für Eis. So entschieden wir uns für ein warmes Dessert. Die veganen, belgischen Waffeln von „veg-ruf - Die vegane Waffelschmiede“ kamen da wie gerufen. Die Auswahl der Toppings bestand aus pürierten Erdbeeren, Puderzucker, Zimt, veganer Sahne und Schokoraspeln. Mir persönlich fehlten die klassischen Waffelbegleiter Apfelmus und ein Schokoaufstrich, der auf der warmen Waffel vor sich hinschmelzen kann. Ausreichend durchgefroren und vollgefuttert, beendeten wir mit dieser süßen Köstlichkeit unseren Ausflug.
Unser Fazit: Das Food Festival lohnt sich in jedem Fall. Doch schaut man zu den Produkten der Konkurrenz, sind diese weitaus außergewöhnlicher. Nicht, weil es tierischen Ursprungs ist, sondern weil es außergewöhnlich war. Zum Beispiel Poffertjes. Die waren uns neu, wirkten aber spektakulär. Wenn Waffeln vegan sein können, warum die nicht?! Am meisten fehlte jedoch die frische Küche der veganen Szene. Wo waren die vielumworbenen Smoothies, Rohkost-Gerichte, Salate und alles das, was die vegane Küche so ausmacht? Da geht auf jeden Fall noch was.
Zeit: 15.04.2017 - 17.04.2017